„Jetzt reicht’s mir aber, ab heute ist Schluss, das ist ja nicht mehr zum Aushalten!“ Wütend knallte Frau Frick die Schubkästen und Schränke in ihrer Küche zu.
Seit ihr Mann in Pension war, wollte er sich unbedingt auch in der Küche nützlich machen. Leider sehr zum Verdruss seiner Frau, denn es lag wirklich nichts mehr an seinem angestammten Platz. „Hauptsache es ist alles weg“, war seine Devise – ob seine Ehefrau sich in ihrer Küche noch zurecht fand, das interessierte ihn dabei nicht.
Als am Abend ihr Angetrauter seinen Stammplatz vor dem Fernseher eingenommen hatte, begab sie sich in seinen Hobbykeller. Wie sah es hier nur aus! „Na, dann wollen wir mal“, sagte sie zu sich selbst und schritt zur Tat.
Sie öffnete Schubladen und ließ wahllos alles darin verschwinden, was nur irgendwie reinpasste. Dann waren die Schränke an der Reihe, die sie derart voll stopfte, dass gerade noch die Türen zu schließen waren. „Hauptsache alles weg“, stellte sie befriedigt fest.
Am anderen Tag, nach dem Mittagessen – es war ziemlich wortkarg verlaufen -, sagte Herr Frick: „Würdest Du heute bitte mal die Küche alleine machen, ich habe in meinem Keller noch zu tun.“
„Aber gerne doch“, antwortete ihm seine Frau und lächelte still. Ab diesem Tag hatte sie ihre Küche wieder ganz allein für sich.